Was ist On-premises?

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Kurz und knapp: Was ist On-premises?

Unter dem Begriff On-Premises (in Deutsch auch gerne als On-premises oder On-Premise bezeichnet) werden alle Systeme zusammengefasst, die nicht Cloud-basiert sind. Seit über einem Jahrzehnt abonnieren Kunden Infrastruktur, Software und weitere Angebote zunehmend bei Cloud-Anbietern, um sich den Aufwand und die Kosten für den Aufbau eigener Systeme zu ersparen.

 

Bei On-Premises-Systemen werden dagegen IT-Ressourcen wie Hardware und Software selbstständig eingerichtet und betrieben.

 

On-premises, Cloud, SaaS, IaaS und PaaS: Was ist was?

Das Gegenstück zu On-premises ist das Cloud-Computing. Durch die steigende Popularität und Verwendung von Cloud-Lösungen ist der Begriff „On-premises“ überhaupt erst entstanden. Blicken wir zurück zu einem nicht näher zu bestimmenden Zeitpunkt, der irgendwann rund um das Jahr 2010 liegt:

 

  • Unternehmen und private Nutzer erwerben das Recht, eine Software zu nutzen. Dieses Recht ist meist dauerhaft (Lifetime-Lizenz) oder auf einen bestimmten Zeitraum (monatliches oder jährliches Abo) ausgerichtet.
  • Die Software wird heruntergeladen oder auf einem Datenträger gekauft und installiert. Der Speicher- und Nutzungsort der Software ist das eigene Endgerät, oder es sind die eigenen Rechenzentren.
  • Eine Alternative zu diesem Modell existiert nicht. Programme werden auf den eigenen Servern genutzt.
  • Irgendwann betreten Cloud-Lösungen die Bühne. Unternehmen und Privatnutzer können fremde IT-Infrastruktur nutzen, um dort beispielsweise eigene Daten zu speichern oder darauf eine erworbene Software zu verwenden.

 

Mit der Geburtsstunde des Cloud-Computings ist klar, dass man einen neuen Begriff benötigt. Er soll den vorherigen Zustand beschreiben, in dem Software nicht auf fremden Servern betrieben wurde, sondern nur auf eigenen. So entstand der Begriff „On-premises“. Eine direkte Übersetzung des Begriffs ist wenig sinnvoll, sinngemäß bedeutet „On-premises“ im Deutschen „in eigener Umgebung“.

 

In Verbindung mit dem Cloud Computing gibt es weitere Begriffe, die in vielen Fachartikeln über On-premises und Clouds zu lesen sind. Dabei handelt es sich insbesondere um die folgenden Begriffe, die der Beschreibung von Cloud-Services dienen:

 

  • SaaS: Abkürzung für „Software as a Service“
  • IaaS: Abkürzung für „Infrastructure as a Service“
  • PaaS: Abkürzung für „Platform as a Service“

 

Software as a Service (SaaS)

Unter Software as a Service ist die Bereitstellung von Software-Lösungen über die Cloud zu verstehen. Eine Installation von Software auf Endgeräten ist nicht erforderlich, denn Programme werden über den Web-Browser betrieben.

 

Falls sie doch auf dem eigenen Endgerät installiert sind, wie es beispielsweise bei vielen Anwendungen von Microsoft 365 möglich ist, können die Programme direkt mit dem Internet verbunden werden. Dies ermöglicht mehreren Personen an verschiedenen Endgeräten, über die Internetverbindung synchron an einem Dokument zu arbeiten.

 

Nutzer müssen sich bei diesem Cloud-Service nicht um die Wartung und Instandhaltung der Anwendungen kümmern. Stattdessen übernimmt der Cloud-Anbieter diese Aufgabe und führt automatisiert Updates und Optimierungen durch.

 

Bei einer On-Premise-Software ist dies nicht der Fall. Denn diese Software wurde einmal erworben und auf den eigenen Servern installiert, woraufhin die Verantwortung für die Verwaltung bei den Anwendern liegt.

 

Infrastructure as a Service (IaaS)

Wenn der Cloud-Anbieter den Nutzern nicht die Software, sondern die IT-Infrastruktur bereitstellt, ist von Infrastructure as a Service die Rede. Zur IT-Infrastruktur gehören unter anderem Rechner, Festplatten und Netzwerke.

 

IaaS kann mit SaaS kombiniert werden, doch allein unter IaaS ist nur die Bereitstellung der Infrastruktur zu verstehen. Kunden müssen sich bei diesem Service nicht um die Infrastruktur kümmern, aber um die darauf installierten Anwendungen.

 

Bei einer On-Premise-Lösung müssen Unternehmen die gesamte IT-Infrastruktur selbst stellen. Falls durch das Wachstum des Unternehmens beispielsweise ein höherer Bedarf an Speicherplatz aufkommt, muss das Unternehmen neue Festplatten und wahrscheinlich sogar leistungsstärkere Rechner kaufen. IaaS hat gegenüber On-Premises somit mehrere Vorteile.

 

Platform as a Service (PaaS)

Dieses Cloud-Angebot richtet sich vor allem an Entwickler. Sie bekommen eine komplette Entwicklungsumgebung bereitgestellt – entweder, um selbst Anwendungen zu entwickeln, oder um die bestehenden Anwendungen im Unternehmen über Schnittstellen mit den neu erworbenen Cloud-Services zu verknüpfen. Aufgrund der Ausrichtung auf Entwickler gehen wir an dieser Stelle nicht näher auf das PaaS-Angebot ein.

 

Unterschiede zwischen On-Premise und Cloud Computing

On-Premises-Lösungen und Cloud-Lösungen unterscheiden sich in mehreren Aspekten. Der vorrangige Unterschied ist die Infrastruktur: Bei einer On-Premises-Lösung wird Software auf eigenen Servern installiert. Somit hat das Unternehmen die volle Kontrolle über die Daten, jedoch auch die volle Verantwortung.

 

Angesichts der Nutzung von Software auf eigenen Servern müssen Unternehmen ausreichend Speicherplatz und Leistung in ihren On-Premises-Rechenzentren aufbringen. Darüber hinaus sind die Anforderungen im Bereich der Cyber-Security bei On-Premises-Lösungen höher.

 

Demgegenüber steht das Angebot Software as a Service (SaaS), bei dem die Software auf den Servern des Cloud-Anbieters betrieben wird.

 

Zwar müssen Unternehmen auch bei SaaS spezielle Maßnahmen zur Cloud Security ergreifen. Jedoch sind diese weniger umfassend und nicht derart komplex wie bei der IT-Sicherheit von On-Premises-Lösungen. Für die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Software sowie seiner Rechenzentren sorgt der Cloud-Anbieter bei SaaS-Lösungen selbst.

 

Letztlich resultiert aus der vollen Verantwortung, die Unternehmen bei On-Premises-Lösungen tragen, ein erhöhter Aufwand. Zudem sind zusätzliche Kosten für die Erweiterung und den Betrieb der On-Premises-Rechenzentren zu tragen. Trotzdem können On-Premises-Lösungen kostengünstiger sein als Cloud-Lösungen. Ob dies der Fall ist, muss individuell mit Blick auf den Einzelfall erörtert werden. Ein direkter Vergleich ist aber schwierig, da viele Faktoren mit einbezogen werden müssen – nicht nur die reinen Lizenzkosten.

 

Die volle Kontrolle über die Daten ist für Unternehmen ein wichtiger Unterschied zwischen On-Premises und Cloud Computing. Auch einige private Nutzer messen der Datenkontrolle eine derart große Bedeutung zu, dass sie zur Wahrung ihrer Privatsphäre auf SaaS-Lösungen verzichten.

 

In einigen Ländern und Branchen ist bestimmten Unternehmen die Nutzung von Cloud-Services zu bestimmten Zwecken untersagt. So dürfen in Schweden beispielsweise Unternehmen aus dem Bereich der kritischen Infrastrukturen (etwa Energieversorger) keine Daten außerhalb Schwedens speichern.

 

Solche Fälle schließen die Nutzung von SaaS-Lösungen nicht komplett aus, erfordern jedoch individuelle und gesetzesgetreue Konzepte.

 

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Da Cloud-Dienste grundsätzlich viele Vorteile verschaffen, beraten wir Sie gern individuell in Bezug darauf, wie Sie durch maßgeschneiderte Cloud-Strategien den Datenschutzanforderungen und sonstigen Vorschriften gerecht werden und gleichzeitig Cloud-Services zur Optimierung Ihrer Betriebsabläufe verwenden.

 

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Vorteile und Nachteile von On-Premises

Die Vorteile und Nachteile von On-Premises drehen sich vor allem um die Aspekte der Sicherheit der Daten und des Aufwands für die IT. Während die Datensicherheit bei On-premises-Lösungen im Allgemeinen als besser bewertet und als Vorteil ausgelegt wird, ist der Aufwand wesentlich höher als im Cloud Computing und somit ein Nachteil.

 

Vorteile von On-Premises

In einer Cloud liegen die Daten beim Cloud-Betreiber. Dies ist zum einen bereits rechtlich problematisch, zum anderen kann es auch sicherheitstechnisch zum Problem werden.

 

Gehen wir zunächst auf die rechtlichen Aspekte ein. Die Speicherung der Daten auf den Servern eines fremden Unternehmens (denn nichts anderes ist ein Cloud-Anbieter) ist in einigen Branchen nicht gestattet. In diesem Fall muss eine hybride IT- und Cloud-Strategie gewählt werden, um den besonders sensiblen Teil der Daten in der eigenen IT-Umgebung oder in einer Private Cloud zu speichern.

 

Die Wahl des Cloud-Anbieters muss zudem unter den kritischen Gesichtspunkten des Datenschutzes erfolgen. Glücklicherweise gibt es Angebote wie die Azure Cloud von Microsoft, bei der der Datenschutz sogar höhere Standards hat, als es die Datenschutzgrundverordnung (DGSVO) der EU verlangt. Sofern der Datenschutz den rechtlichen Auflagen der EU, der Nationalstaaten und der Branche entspricht, kann die Cloud anstelle einer On-Prem-Lösung genutzt werden.

 

Auch wenn die Aspekte des Datenschutzes erfüllt sind, bleibt im Cloud Computing ein Risiko bestehen: das Sicherheitsrisiko. Cloud-Anbieter sind beliebte Ziele für Cyber-Angriffe. Dies liegt daran, dass die großen Netzwerke der Cloud-Anbieter viel Angriffsfläche bieten. Die vielen Zugänge zur Cloud müssen im Unternehmen mittels einer maßgeschneiderten Strategie und speziellen Maßnahmen zur Cloud Security gesichert werden. Nicht ausser Acht lassen darf man aber, dass Cloud Anbieter sehr hohe Sicherheitsstandards erfüllen und dort sehr viel mehr investieren als es die meisten Unternehmen selbst könnten.

 

Selbst bei einer Sicherung dieser Zugänge ist nicht auszuschließen, dass sich potenzielle Lücken für Cyber-Kriminelle auftun. Unternehmen, die Fachkräfte und entsprechende finanzielle Ressourcen haben, um in moderne Technologien zur Cyber-Abwehr zu investieren, werden ihre On-Premise-Lösung in der Regel genauso gut schützen können wie ein Cloud-Anbieter seine eigenen Systeme – mit dem Vorteil, dass kleine und mittelständische Unternehmen seltener zur Zielscheibe von Hackern werden als Cloud-Anbieter.

 

Nachteile von On-Premise

Der größte Nachteil von On-Premise-Lösungen ist der damit verbundene finanzielle und administrative Aufwand. Für den Kauf von Software, Servern, Hardware und weiteren Bestandteilen von On-Premise-Systemen fallen einmalig hohe Anschaffungskosten an. Daraufhin müssen die Systeme durchgehend gewartet werden.

 

Im Cloud Computing sind dagegen die Anschaffung, Verwaltung und Optimierung aller Systembestandteile in den monatlichen Gebühren inbegriffen. Bei der Nutzung von SaaS wird Software gegen eine monatliche oder jährliche Gebühr gemietet. In der Gebühr sind alle Aktualisierungen und Updates enthalten. Somit wird der hauseigenen IT-Abteilung in Unternehmen ein beträchtlicher Aufwand abgenommen.

 

Auch wenn sich der Kauf von Software für eine eigene On-Premises-Lösung über mehrere Jahre kostengünstiger erscheint, sind die einmalig hohen Anschaffungskosten für Unternehmen oft nicht einfach zu stemmen.

 

Eine leistungsstarke Cloud-Lösung wie die Tools von Microsoft 365 enthält attraktive Kostenpakete, in denen Dutzende von Programmen inbegriffen sind und die Unternehmen vielfältige Möglichkeiten zur Digitalisierung und Automatisierung ihrer Arbeitsprozesse und Kommunikation verschaffen.

 

Die vielen Möglichkeiten, die eine Cloud-Lösung bietet, lassen sich in einem eigenen On-Premise-System nur bei hohen Anschaffungskosten und einem enormen Administrationsaufwand realisieren, weswegen viele Unternehmen Angebote wie SaaS nutzen.

 

Fazit: On-Premises als auslaufendes Modell

Der Aspekt des Datenschutzes mag für einige Unternehmen besonders wichtig sein. Doch dies ändert nichts an der zunehmenden Popularität der Cloud. Diese bietet Unternehmen den Zugriff auf Hardware und Software von Cloud-Anbietern.

 

Im Gegensatz zu On-Prem profitieren Unternehmen von einer einfachen Einrichtung der Cloud-Systeme und können die Cloud-Lösungen beliebig an ihren Bedarf anpassen. Vor allem bei stetig wachsenden Unternehmen empfiehlt sich die Nutzung von Cloud-Angeboten, um eine einfache Skalierung der eigenen IT an den steigenden Bedarf vornehmen zu können.

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